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API9:2019 Improper Assets Management

Bedrohungsakteure/Angriffsvektoren Sicherheitslücken Auswirkungen
API-spezifisch : Ausnutzbarkeit 3 Häufigkeit 3 : Erkennbarkeit 2 Komplexität 2 : Unternehmensspezifisch
Alte API-Versionen sind in der Regel nicht gepatcht und bieten daher eine einfache Möglichkeit, Systeme zu kompromittieren, ohne sich mit modernsten Sicherheitsmechanismen auseinandersetzen zu müssen, die zum Schutz der neuesten API-Versionen implementiert wurden. Veraltete Dokumentation erschwert die Suche nach Schwachstellen und die Behebung dieser. Das Fehlen einer Übersicht aller Systeme und einer Abschalt-Strategie führt zu ungepatchten Systemen, was zu einer Offenlegung sensibler Daten führen kann. Es ist häufig anzutreffen, dass API-Hosts unnötigerweise exponiert werden, da moderne Konzepte wie Microservices eine einfache Bereitstellung und Unabhängigkeit von Anwendungen ermöglichen (z. B. Cloud Computing, k8s). Angreifer können über alte, ungepatchte API-Versionen, die mit derselben Datenbank verbunden sind, Zugriff auf sensible Daten erlangen oder sogar den Server übernehmen.

Ist die API angreifbar?

Die API könnte verwundbar sein, wenn:

  • Der Zweck eines API-Hosts unklar ist und es keine klaren Antworten auf folgende Fragen gibt:
  • In welcher Umgebung wird die API ausgeführt (z. B. Produktion, Staging, Test, Entwicklung)?
  • Wer sollte Netzwerkzugriff auf die API haben (z. B. öffentlich, intern, Partner)?
  • Welche API-Version wird ausgeführt?
  • Welche Daten werden von der API erfasst und verarbeitet (z. B. PII)?
  • Wie verläuft der Datenfluss?
  • Es gibt keine Dokumentation oder die vorhandene Dokumentation ist veraltet.
  • Es gibt keinen Plan zur Ausmusterung jeder API-Version.
  • Die Dienstübericht der Hosts fehlt oder ist veraltet.
  • Die Übersicht der integrierten Dienste, sowohl von Erst- als auch von Drittanbietern, fehlt oder ist veraltet.
  • Alte oder frühere API-Versionen werden ungepatcht ausgeführt.

Beispiele für Angriffe

Szenario #1

Nach der Neugestaltung ihrer Anwendungen ließ ein lokaler Suchdienst eine alte API-Version (api.someservice.com/v1) weiterlaufen, ohne Schutz und mit Zugriff auf die Benutzerdatenbank. Während eines Angriffs auf eine der neuesten veröffentlichten Anwendungen fand ein Angreifer die API-Adresse (api.someservice.com/v2). Durch das Ersetzen von v2 in der URL durch v1 erhielt der Angreifer Zugriff auf die alte, ungeschützte API und konnte personenbezogene Daten (PII) von über 100 Millionen Nutzern offenlegen.

Szenario #2

Ein soziales Netzwerk hat einen Mechanismus zum Rate-Limiting eingeführt, der Angreifer daran hindert, mittels Brute-Force-Attacken zurückgesetzte Passwort-Token zu erraten. Dieser Mechanismus wurde nicht als Teil des API-Codes selbst implementiert, sondern in einer separaten Komponente zwischen dem Client und der offiziellen API (www.socialnetwork.com). Ein Forscher fand einen Beta-API-Host (www.mbasic.beta.socialnetwork.com), der dieselbe API ausführte, einschließlich des Mechanismus zum Zurücksetzen des Passworts, aber der Mechanismus zum Rate-Limiting war nicht implementiert. Der Forscher konnte das Passwort jedes Benutzers zurücksetzen, indem er mittels einer einfachen Brute-Force-Methode den 6-stelligen Token erraten hat.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Inventarisieren Sie alle API-Hosts und dokumentieren Sie wichtige Aspekte. Konzentrieren Sie sich dabei auf die API-Umgebung (z. B. Produktion, Staging, Test, Entwicklung), wer Netzwerkzugriff auf den Host haben sollte (z. B. öffentlich, intern, Partner) und die API-Version.
  • Inventarisieren Sie integrierte Dienste und dokumentieren Sie wichtige Aspekte wie ihre Rolle im System, welche Daten ausgetauscht werden (Datenfluss) und ihre Sensibilität.
  • Dokumentieren Sie alle Aspekte Ihrer API wie Authentifizierung, Fehler, Umleitungen, Ratenbegrenzung, Cross-Origin Resource Sharing (CORS)-Richtlinien und Endpunkte, einschließlich ihrer Parameter, Anfragen und Antworten.
  • Generieren Sie die Dokumentation automatisch durch die Annahme von offenen Standards. Fügen Sie den Dokumentationsaufbau in Ihre CI/CD-Pipeline ein.
  • Stellen Sie die API-Dokumentation nur denjenigen zur Verfügung, die berechtigt sind, die API zu nutzen.
  • Verwenden Sie externe Schutzmaßnahmen wie API-Sicherheits-Firewalls für alle freigegebenen Versionen Ihrer APIs, nicht nur für die aktuelle Produktionsversion.
  • Vermeiden Sie die Verwendung von Produktionsdaten bei nicht-produktionsbezogenen API-Bereitstellungen. Wenn dies unvermeidlich ist, sollten diese Endpunkte die gleiche Sicherheitsbehandlung wie die Produktionsendpunkte erhalten.
  • Wenn neuere Versionen von APIs Sicherheitsverbesserungen enthalten, führen Sie eine Risikoanalyse durch, um die Entscheidung über die erforderlichen Maßnahmen zur Risikominderung für die ältere Version zu treffen: zum Beispiel, ob es möglich ist, die Verbesserungen rückwärtskompatibel zu machen, ohne die API-Kompatibilität zu beeinträchtigen, oder ob Sie schnell zur älteren Version wechseln und alle Clients zwingen müssen, zur neuesten Version zu wechseln.

Referenzen

Externe Quellen